Dienstag, 14. Juni 2016

Autowäsche: Work-Out mit sofort sichtbarem Effekt

Ich war bei der Autowäsche, weil wir demnächst einen TÜV-Termin haben, außerdem war das Auto echt dreckig nach dem Winter. Für den Mitnutzer ist Autowäsche etwas praktikables, einfach reinfahren, rausfahren, Auto ist sauber (mehr oder weniger...), fertig!

Für mich ist es viel mehr. Früher war ich nur bei der Tankstelle in der Waschkabine und dachte, so ist die Welt, mehr ist nicht drin. Außer ich gebe jemandem richtig viel Geld in die Hand und der wäscht dann das Auto mit diesen blitzeblank. Aber nein es gibt ja noch richtige Waschstraßen. In Hamburg haben wir Clean Car, ich kenne nur die Filiale in der Kieler Straße. 

Jeder kennt so etwas sicherlich: Ticket für eine bestimmt Wäsche kaufen, Herr mit Hochdruckreiniger macht schonmal den groben Dreck weg, ein weiterer Herr nimmt das Ticket entgegen, schiebt eine Tüte über den Heckschiebenwischer und sagt einem "Gang rausnehmen, Fuß von der Bremse und Scheibenwischer aus". Daraufhin folgt ein Ritt durch einen riesen Lappen- und Schwammparcours, gefolgt von monströsen Gebläsen, die das meiste Wasser von der Oberfläche pusten und einem zügigen Entfernen aus der Waschstraße. Eine verinfachte Darstellung habe ich bei der Sendung mit der Maus gefunden ;o)

Das klingt alles sehr sachlich und nicht besonders aufregend, aber für mich ist es eine Ansammlung von vielen kleinen Hochgefühlen, die mindestens noch einen weiteren Tag anhalten. Also hier meine Sicht der Dinge: ich fahre auf den Hof der angeschlossenen Tankstelle und entdecke das Schild: Dienstags und Mittwochs - Platinwäsche im Angebot, 12,- € statt 20,- €. Was soll ich sagen, es war Mittwoch und ich glückselig. Also kaufe ich mein Ticket am Schalter für die Platinwäsche und fahre zu dem Herrn mit dem Hochdruckreiniger. Der Spaße beginnt... Nach einem kurzen Nicken seinerseits fahre ich weiter zu seinem Kollegen, der mir das Ticket abnimmt, den Scheibenwischerüberzieher fürs Heck bereithält und seinen Spruch aufsagt. Meine erste Sorge nicht die Schiene zu treffen, die mich durch den Lappenwald bringt, zerschlägt sich sofort. Dafür bin ich wohl gemacht ;o)  
Wasser, Seife, Schwämme, Lappen, alles prasselte auf mein Auto nieder. Ich bin ein Fan von Robotern, die eine feste Aufgabe haben und auch diese haben ihre Sache gut gemacht. Während des Föhnens geht es ganz schön zur Sache, das Auto wackelt sogar etwas, aber die Tropfen müssen halt weg. Auch das zügige Abfahren hat funktioniert und dann ist es halt eben noch nicht vorbei: Nein, dann geht es erst richtig los. 

Ein abgesperrter Bereich mit Staubsaugern wartet auf die putzwütigen Autoliebhaber.  Das ist die Stelle im Film oben, wenn die Hände zur Massage ausgefahren werden...
Zunächst habe ich mich aber um den Außenbereich gekümmert, denn nicht alle Tropfen lassen sich wegpusten und bevor sie trocknen rücke ich Ihnen mit einem Mikrofasertuch zuleibe. Das ist der erste Moment, den ich genieße. Tropfen, die drohen einen Fleck auf dem Lack zu hinterlassen mit einem Lappen wegzuwischen und dann eine glänzende Oberfläche zu sehen, ist einfach das beste. Weiter geht es mit einer Chrompflege, die zunächst einen milchigen Film auf den behandelten Chromteilen hinterlässt und wenn dann das Mikrofasertuch wieder zuschlägt, in der Sonne strahlen. Großartig!!!
Die Scheiben, Spiegel und Lichter habe ich nochmal mit Glasreiniger geputzt. Bei den Scheiben habe ich mir den Tipp vom ADAC-Magazin zu Herzen genommen: Außen die Scheiben vertikal abwischen und innen horizontal. Sollte es doch Schlieren geben, kann man trotzdem noch gut durch die Scheibe sehen. 
Nachdem der rote Blitz (Spitzname für meine Auto) von außen strahlt, widme ich mich dem Innenraum. Erstmal die Fußmatten rausräumen und abklopfen. Dann Staubwischen auf allen Flächen, weiter geht es mit dem Staubsauger, sogar den Himmel hab ich diesmal gesaugt. Die Einstige waren echt dreckig und wurden feucht abgewischt und trocken gerieben sowie auch die Türen. Alle Kunstoffteile (innen und außen) habe ich mit einer speziellen Pflege von Sonax und einem riesigen Schwamm gepflegt. Ich habe sofort einen Effekt gehabt. Leider hat der Sprühkopf nicht funktioniert, beim runterdrücken des Sprühhebels ist nichts rausgekommen, deswegen musste ich die Flüssigkeit direkt auf den Schwamm kippen, dadurch ist viel Produkt verloren gegangen. Das war ärgerlich hat aber dem Effekt keine Abbruch getan. Es erklärt sich von selbst, dass ich den Scheiben und dem Spiegel ebenfalls mit Glasreiniger auf die Pelle gerückt bin. Zum Schluss war noch der Kofferraum dran. Habe das Reserverad freigelegt, um jeden Krümel zu erwischen.

Insgesamt habe ich 2 1/2 Stunden gebraucht. Das Glücksgefühl während, danach und einen weiteren Tag danach ist wohl mit nichts zu vergleichen. Ich war echt alle, konnte aber sofort einen Effekt sehen, was beim Sport eher nicht der Fall ist ;o) Bis auf Muskelkater in den Händen habe ich keine Schäden davon getragen.

Leider leider, musste ich zwei Tage später meinen sauberen Tiefgaragenwagen draußen parken und es hat geregnet. Ich habe den Drang mir sofort ein Mikrofasertuch zu schnappen unterdrückt. Es sind nun getrocknete Wasserflecke auf dem Lack und den Außenspiegeln, aber ich ertrage es würdevoll.

Wünsche euch viel Spaß bei eurer nächsten Autowäsche ;o)

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